Am 1. Mai 2024 versammelten sich ca. 700 Aktivisti aus ganz Thüringen am Geraer Hauptbahnhof. Unter dem Motte „Kämpfe verbinden, Kapitalismus überwinden“ wurde zu einer Demonstration anlässlich des Arbeiter*innen-Kampftags aufgerufen. Die Demo verlief ohne Zwischenfälle der Behörden durch Geras Innenstadt und beinhaltete 2 Zwischenkundgebungen.
Bevor es losging eröffnete die Antifa Gera einem Redebeitrag um das Thema der Demo einzuordnen. Es wurde vor dem zunehmend rechten Konsens in Europa gewarnt und den damit einhergehenden Gefahren für Geflüchtete. Des Weiteren wurde zur Solidarisierung mit Arbeiter*innenkämpfen und mit den Aktivisti aufgerufen, welche in Sonneberg und Sondershausen versuchten den rechten Aufmärschen anlässlich des 1. Mais Paroli zu bieten.
Die Demo bewegte sich anschließend zu ihrer ersten Zwischenkundgebung auf dem Zschochernplatz. Dort Gab es mehrere Redebeiträge, unter anderem von einem DGB-Vertreter, welcher an den 2. Mai 1933 erinnerte und die damalige Zerstörung der freien Gewerkschaften
durch die Nazis. Außerdem wurden Themen wie Arbeiter*innenrechte, Ausbeutung im Produktionssektor und aktuelle Wirtschaftspolitik angesprochen. Die Macht des „kollektiven Neins“ läge bei den Gewerkschaften und diese müsse auch genutzt werden. Auch aktuelle Beispiele, wie der Streik im Einzelhandel in Thüringen, für gerechte Löhne wurden angesprochen und darauf hingewiesen, dass nicht alle Streiks so eine große Tragweite haben, wie die der GDL und daher mehr Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit brauchen.
Weiter ging es durch Gera zur nächsten Zwischenkundgebung. Es wurde eine Küfa organisiert und Getränke ausgeteilt. 3 der 4 Redebeiträge behandelten die 1. Mai Demonstration 2023 in Gera, bei der die linke Demonstration gekesselt wurde und einem großen Teil Landfriedensbruch vorgeworfen wurde. Die Situation aber auch das Nachspiel wurden reflektiert, denn im Zuge der Anzeigen, welche gegen linke Demonstrierenden gestellt worden waren, fanden Hausdurchsuchungen in ganz Deutschland statt. Teilweise bei nicht einmal volljährigen wurden Wohn- und Schutzräume ohne triftigen Grund durchsucht und sogar Nachbar*innen mit in diese unnötige Maßnahme hineingezogen.