Am 15. März kamen auf dem Goetheplatz circa 150 Menschen zusammen, um erneut für die Durchsetzung des Radentscheides zu demonstrieren. Die Demo fand am selben Tag wie die Stadtratssitzung statt, in welcher die Abgeordneten über den Radentscheid nochmal entscheiden sollten und ihn letztlich auch annahmen.
In Redebeiträgen auf dem Goetheplatz wurde mit den versammelten Teilnehmer*innen der lange Weg, den der Radentscheid seit 2021 gegangen ist, besprochen. orw interviewte Paul Grünler vom Radentscheid. Dabei zeigte er sich gegenüber der Stadtverwaltung und linker, grüner und SPD-Fraktion im Stadtrat dankbar für konstruktive Zusammenarbeit. Andere Parteien wirkten weniger kooperativ an dem Prozess mit. Grünler kritisierte dass das ehrenamtliche Engagement des Radentscheides teils nicht wertgeschätzt wurde: „wir wollten eigentlich erklären was wir meinten und was wir oft zurück gekriegt haben ist: ‚Was ihr wollt ist unrealistisch. Was ihr wollt geht nicht.‘ Das hat sich irgendwie undemokratisch angefühlt dafür, dass wir das erste Bürger[*innen]begehren in Weimar waren.“ Es ist sei bezeichnend, dass über ein Jahr nach dem erfolgreichen Entscheid immer noch verhandelt werden muss über rationale Forderungen. Auf dem Weg zu einer wirklich lebenswerten Stadt könne der Radentscheid ohne Maximalforderungen einen wertvollen Beitrag leisten.
Im weiteren Verlauf zog eine Demonstration durch die Schwanseestraße zur Stadtverwaltung wo im Vorfeld der dort stattfindenden Stadtratssitzung einige weitere Redebeiträge gehalten wurden.
Weitere Informationen zur Entwicklung vom Radentscheid in den orw-Beiträgen vom 5.6.2021, 30.10.2021 und 19.06.2022
Man kommt sich natürlich schon zeitweise auch so nen bisschen ähnlich ja auf gut deutschverarscht vor wenn irgendwie. Wir sind in die Parteien gegangen. Wir sind irgendwie dahin gegangen. Wir wollten eigentlich erklären was wir meinten und was wir oft zurück gekriegt haben ist ja was ihr wollt ist unrealistisch, was ihr wollt geht nicht.und das hat sich irgendwie undemokratisch angefühlt dafür dass wir so das erste Bürgerbegehrens in Weimar waren teilweise
Nein ich glaube verdrossen war ich zwischendurch immer wieder aber dass hat nichts mit der Politiker allgemeinen zu tun. Ich glaube es ist wichtig dass >Prozesse auch zeit haben dürfen und dass unterschiedliche Meinungen ausgehandelt werden dürfen.
Ich glaube vor allem dass es wichtig ist, dass es Zeit braucht damit Leute die Möglichkeit haben auch ihre Meinung zu ändern die sie vielleicht am Anfang haben. Was vielleicht Politikverdrossenheit fördert sind nicht die Gespräche die wir geführt habender die ablehnungen sondern dass sind dann immer die die so 3 Tage oder so vor der stadtratssitzung passieren wo dann irgendwelche absprachen die man vielleicht vorher als absprachen empfunden hat nicht als solche mehr interpretiert werden und man dann gefühlt irgendwie im regen stehen gelassen wird
„Wir haben nicht locker gelassen. (…) Gegen alle Widrigkeiten sind wir immer wieder hingegangen, sind immer gesprächsbereit geblieben.“
haben gesagt: ‚Was stimmt noch nicht? Was braucht es noch?‘“
Wo braucht es nochmal Gespräche. Das ging letztendlich bis gestern. Bin mir immer noch nicht 100% sicher was am Ende rauskommen wird. Aber es sieht im moment gut aus und genau das hat es anscheinend gebraucht. Ich hätte mir gewünscht dass es davon weniger gegeben hätte. Wir sind ehrenamtlich unterwegs
Ich wünsche mir das eine breite Mehrheit des Stadtrats dahinter steht weil wir uns davon versprechen wer einmal ja zu etwas gesagt hat spürt eine Verpflichtung dazu und genau diese Verpflichtung daran werden wir auch alle Parteien messen und alle die heute mit Ja gestimmt haben und das werden wir auch überprüfen. Da gibts auch Instrumente in der Drucksache die wir dafür vorgesehen haben