Am Sonntag, dem 8. Mai, fand zum Jahrestag der deutschen Kapitulation, dem Tag der Befreiung, auf dem Theaterplatz eine Gedenkveranstaltung statt. Dazu aufgerufen hatten das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus(BGR) und FridaysforFuture(FFF) Weimar. Es gab diverse Reden erinnerungskultureller Institutionen und zeitgenössischer Akteure.
Die Veranstaltung begann 18 Uhr mit einer Rede des BGR’s zur Bedeutung des 8. Mai, als Ende des Hitlerfaschismus über dessen Opfer und seine Grundlagen in der Ideologie von Nationalismus und Rassismus, diese werden in Deutschland, aber auch sonst wo auf der Welt wieder salonfähig. Um so mehr sei es jetzt Aufgabe der Zivilgesellschaft, sich dem entgegenzustellen und rechten Tendenzen zu Widersprechen, um die Demokratie zu schützen.
Die zweite Rede stammte vom Mitveranstalter FFF, diese kritisieren die bürgerliche Art des Gedenkens und forderten, den lehren aus dem Ende des NS auch taten folgen zu lassen und Aktiv gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Hass und Hetzte vorzugehen. Außerdem erklärten sie, dass das eigene Ziel, die Klimagerechtigkeit zu erreichen, nicht ohne ein Ende von Sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung geben kann.
Als Nächstes kam ein Vertreter der Gedenkstätte Buchenwald ans Mikrofon, er erzählte von den Tagen nach der Befreiung Buchenwalds und dem Befund, das für den Aufbau einer “Welt des Friedens und der Freiheit” die Einhaltung der Menschenrechte die wichtigste Grundlage ist. Er ging in seiner Rede auch auf die aktuelle Lage und den Krieg in der Ukraine ein und erzählte, dass es für ihn so erschreckend sei, dass die Nationen eben jener, welche 1/3 der Häftlinge Buchenwalds ausmachten, 1/3 jener, welche mit dem “Schwur von Buchenwald” nie wieder Krieg, Nie wieder Faschismus beschlossen hatten, heute als Konfliktparteien auf dem Schlachtfeld stehen.
Des Weiteren gab es Reden vom Institut Francais, das seine Arbeit mit Schüler*innen zu französischen Holocaust Überlebenden vorstellte. Vivi Matarem, einer Weimarer Künstlerin und Aktivistin, die darüber berichtete das Menschen mit Migrationshintergrund oder ausländischem Aussehen in Deutschland und Weimar häufig Opfer von rassistischen Anfeindungen oder sogar Gewalt werden. Ein weiterer Redner von der Migrantifa Weimar konstatierte. Dass diese Diskriminierung auch alt zu oft durch die Polizei, z.B. als “Racial Profilng”, stattfinde und nicht wie von der deutschen Mehrheitsgesellschaft angenommen ein rein US-Amerikanisches Problem sei.
Zum Schluss stellten sich noch die Weimarer Initiative Welt ohne Waffen und der Gedenkweg Buchenwald vor, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, jedem in Buchenwald verstorbenen Minderjährigen einen Gedenkstein zu setzten.