Montagsspaziergang mit Übergriff auf Presse
18. Oktober 2021
Am Montag den 18. Oktober kam es erneut zu einem “Spaziergang” von Menschen die der Querdenken-Bewegungen und ähnlichen damit verbundenen Aktionen in Weimar zugeordnet werden können. Im Verlauf dieses Treffens kam es zu einem Übergriff auf einen Fotografen von Octopus Report.
Die circa 15 Spaziergänger*innen trafen sich um 19 Uhr auf dem Theaterplatz und liefen abermals mit Kerzen und Lichterketten durch die Schillerstraße. Hierbei wurde ein Mensch aus unserer Gruppe, der den Aufzug als Journalist beobachtete und fotografisch dokumentierte, angeschrien und angegangen. Nachdem ihm die Kamera weggedrückt wurde, bedrängten ihn mehrere Personen massiv. Im Laufe der Auseinandersetzung ging ein Windlicht der angreifenden Querdenkerin zu Bruch. Die angegriffene Person informierte umgehend die Polizei, die die inzwischen weitergegangene Gruppe in der Nähe des Herderplatzes aufhielt. Es kam zur Befragung von Täterin und Opfer sowie den Zeug*innen.
Der Übergriff auf einen freien Journalisten konnte nicht geahndet werden. Nach unseren Informationen stehen nun die Vorwürfe Beleidigung, Bedrohung und Sachbeschädigung im Raum.
Diese erneute Eskalation beweist, dass die bereits im Mai und April diesen Jahres auf den Demonstrationen „Solidarisch durch die Krise“ (orw berichtete am 18. Mai) ausgesprochenen Warnungen vor den gefährlichen Überzeugungen der Spazierenden völlig berechtigt waren. So behaupteten auch heute die mehr an Streit als am Austausch interessierten Spaziergänger*innen, dass es in Deutschland ohnehin keine freie Presse gäbe. Zudem äußerte die Angreiferin, dass das Fotografieren von Menschen aus ihrer Sicht eine Körperverletzung sei. Diese und weitere bekannte Verzerrungen werden immer wieder vorgenommen und machen die Begegnung mit diesen Menschen gefährlich. Zudem wurden wegen der Eskalation von den Querdenker*innen ausschließlich Pressevertreter*innen und die beobachtenden Menschen verantwortlich gemacht.